Physik III, WS 1992/93
Lösungen zur Klausur
Besprechung: 10. Februar 1993
Aufgabe 1: (8 Punkte)
Der Gangunterschied zwischen den an Unterseite und Oberseite reflektierten
Strahlen ist
Verstärkung erhält man, wenn dieser Gangunterschied ein geradzahliges
Vielfaches der Wellenlänge ist:
Maximale Verstärkung erhält man also für die Wellenlängen:
Die folgende Tabelle zeigt die Werte der Wellenlängen in Abhängigkeit
von :
m |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
|
3000 nm |
1000 nm |
600 nm |
429 nm |
333 nm |
273 nm |
Im sichtbaren Teil des Spektrums liegen hierbei die beiden Wellenlängen
und
.
Aufgabe 2: (9 Punkte)
Zunächst ist klar, daß die Transmissionsachse des zweiten Polarisators
den Winkel
zur Polarisationsebene des einfallenden
Lichtes haben muß.
Der Winkel ist zunächst beliebig.
Die Intensität nach dem ersten Polarisator ist
und nach dem zweiten Filter entsprechend
Da
, kann man auch schreiben:
Die maximale Intensität folgt aus der Extremalbedingung
Die Lösung dieser Extremalbedingung kann im wesentlichen auf drei
Arten erfolgen. Einmal schreibt man die Gleichung für in der Form
(siehe Formel in Aufgabenstellung):
|
(1) |
Dann folgt
|
(2) |
Dieses wird gelöst durch
Einfacher ist es allerdings, wenn man auf die Formel für
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(3) |
die Produktregel der Differentiation anwendet. Dieses ergibt
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(4) |
und daher
Einige Kommilitonen haben einen besonders eleganten Weg gefunden.
Wegen
gilt
und daher
mit den Lösungen oder
. Die erste
Lösung entspricht einem Minimum, die zweite einem Maximum.
Der Winkel ist also
.
b) Die Intensität selbst folgt dann aus
|
(5) |
Aufgabe 3: (8 Punkte)
Die allgemeine Formel zur Berechnung der Gruppengeschwindigkeit ist
Wegen
folgt
mit
und
.
und
Weitere Lösungswege
Nach Vorlesung und Rechenübung vom 16.12.93 gilt auch
Diese Formel wurde ebenfalls bereits in der Vorlesung hergeleitet.
Wegen und
gilt dann
|
(6) |
Diese Formel wurde ebenfalls bereits in den Rechenübungen
am 16.12.93 hergeleitet. Wegen
ergibt sich sofort
Aufgabe 4: (9 Punkte)
1. Lösung durch zweistufigen Abbildungsprozeß
Zunächst einmal muß der Spiegel aus der Abbildung entfernt werden.
Dazu muß die Abbildung einfach symmetrisch aufgeklappt werden, wobei
der Spiegel die Symmetrieebene ist. Die Richtigkeit dieses Vorgehens
wird in der zweiten Lösung mit Hilfe der Matrizen- Optik streng
bewiesen. In der folgenden Abbildung ist links das Auge als Objekt,
zwei identische Linsen 1 und 2 mit jeweils Abstand vom Spiegel,
sowie schließlich das Auge als Beobachter. In diesem allgemeinen
zweistufigen Prozeß ist als Nebenbedingung enthalten, daß die
Abstände Auge- Lupe auf beiden Seiten sind.
Als weitere Nebenbedingung muß beachtet werden, daß das Auge völlig
entspannt ist, d.h. auf Unendlich eingestellt ist. In diesem Fall muß
das Zwischenbild im Brennpunkt der Linse 2 sein. Daher gilt:
Die zweite Gleichung ist die Abbildungsgleichung der ersten Lupe.
Aus diesen beiden Gleichungen kann eliminiert und berechnet werden,
Einsetzen der Zahlenwerte (, ) ergibt dann
.
2. Lösung mit Hilfe der Matrizen- Optik
Die vorliegende Aufgabe kann streng mit Hilfe der Matrizen- Optik
behandelt werden. Die folgende Abbildung zeigt den Strahlengang.
Die Transformationsgleichung ist:
|
(7) |
Hierbei ist die Brechkraft der Lupe und der Krümmungsradius
des Spiegels. Da , folgt , sodaß die Reflexionsmatrix
am Spiegel zur Einheitsmatrix wird und weggelassen werden kann.
Die beiden Translationsmatrizen zwischen Lupe und Spiegel und zurück
können zusammengefaßt werden:
|
(8) |
Damit reduziert sich die Transformation zu
|
(9) |
mit der Systemmatrix
|
(10) |
Diese Transformation entspricht aber der folgenden zweistufigen
Abbildung,
wie wir sie als Lösungsansatz bereits in der ersten Lösung verwendet haben.
Die Berechnung von ergibt:
|
(11) |
und die Gesamttransformation wird zu
In diese Transformation muß jetzt noch die Bedingung des völlig
entspannten Auges eingearbeitet werden. Dieses bedeutet, daß ein
Lichtstrahl vom Punkt parallel zur optischen Achse in das
Auge zurückreflektiert wird (), und zwar unabhängig
vom Winkel . Die zweite Gleichung wird unter diesen
Voraussetzungen
Einsetzen der Matrizelemente führt auf
Einsetzen von und Auflösen nach ergibt wie in der ersten
Lösung
Aufgabe 5: (8 Punkte)
Die allgemeine Formel des Dopplereffektes ist (siehe Vorlesung):
Die Indizes ''B'' und ''S'' verweisen auf ''Beobachter'' und ''Sender''.
Die Geschwindigkeit des Zuges sei und seine Senderfrequenz
. Der Berg wirkt als Empfänger der Frequenz
In diesem Fall ist und und damit
.
Wellen dieser Frequenz werden als Echo reflektiert. Relativ
zu diesem Sender bewegt sich der Zug mit der Geschwindigkeit und
, also
. Ein
Reisender im Zug hört daher das Echo mit der Frequenz
Wegen
und folgt
Aufgabe 6: (8 Punkte)
Die Phasengeschwindigkeit auf einer gespannten Saite ist nach Vorlesung
wobei die die Spannung hervorrufende Kraft, die Dichte und
der Querschnitt ist. Wegen folgt auch
Bei der Grundschwingung der beiderseits eingespannten Saite ist die
Wellenlänge das Doppelte der Länge , daher auch
Da die Länge nicht verändert wird und die Saiten identisch sind
(gleiche Dichte und gleicher Querschnitt), folgt für das
Verhältnis der Frequenzen
Mit
ergibt sich für :
Die Schwebungsfrequenz schließlich ist
Harm Fesefeldt
2007-08-24