Physik III, WS 1992/93
Lösungen zu den Übungen Nr.13
Besprechung: 10.Februar 1993
Aufgabe 1: (Bonusaufgabe) (6 Punkte)
a) Die Intensitätsverteilung am unendlich langen Einzelspalt ist nach
Vorlesung
mit
. Extrema
ergeben sich bei
Minima ergeben sich für und , d.h.
Maxima erhält man entsprechend für
oder
. Letzteres wird erfüllt durch:
Die Maxima liegen also nicht exakt zwischen den Minima, sondern
geringfügig zu kleineren Winkeln verschoben. Wegen
folgt für die Minima:
Für die ersten drei Nebenmaxima gilt:
b) Näherungsweise liegen die Maxima zwischen den Minima, d.h. bei
Dann ist aber
und daher
c) Die Intensität fällt auf die Hälfte ihres Wertes ab, wenn
oder
. Diese Gleichung wird gelöst durch
. Wegen
folgt:
und
Aufgabe 2: (Bonusaufgabe) (6 Punkte)
Die Berechnung der Intensitätsverteilung bei der Beugung an ausgedehnten
Strukturen ist vom Prinzip her sehr einfach, die Komplikation liegt
häufig einzig und allein in der Berechnung komplizierter Integrale.
Wir diskutieren zunächst noch einmal ausführlich die Berechnung der
Intensitätsverteilung am unendlich langen Spalt und erweitern das Ergebnis
danach auf den Doppelspalt.
Eine ebene Lichtwelle der Wellenlänge falle senkrecht auf
einen unendlich langen Spalt der Breite .
Jedes durch charakterisierte Flächenelement des Spaltes ist
nach Huygens Zentrum einer Kugelwelle. Die gesamte Lichterregung im
weit entfernten, durch den Beugungswinkel charakterisierten
Aufpunkt wird durch Integration über alle Elemente des Spaltes
erhalten, wobei die verschiedenen Phasen der Elementarwellen zu
berücksichtigen sind.
Wenn wir für die Größe der von ausgehenden Wellenamplitude
den Ansatz
machen, dann ist die Elementarwelle im Punkt darstellbar durch
Hierbei ist allerdings bereits die Annahme eingeführt, daß alle
infinitesimalem Beiträge zur Welle im Punkt parallel sind.
Wegen des Vektorcharakters der Feldstärke ist dieses eine
Näherung, die nur für erfüllt ist. Ohne diese Näherung
werden die nachfolgend zu berechnenden Integrale außerordentlich
kompliziert. Mit der bereits eingeführten Näherung
ist auch
, daher
Diese Formel beendet den physikalischen Teil der Aufgabe, es folgt der
mathematische Teil. Die Gesamtamplitude im Aufpunkt ergibt sich
aus der Summe (Integral) aller Teilamplituden der verschiedenen
Flächenelemente . Dieses Integration kann auf der reellen
Zahlengerade oder in der komplexen Ebene durchgeführt werden.
Wir zeigen zunächst die reelle Integration:
Dieses Integral wird gelöst durch
|
(1) |
Mit Hilfe trigonometrischer Formeln kann man zeigen, daß
Die Integration und die nachfolgenen Umrechnungen kann man vereinfachen,
wenn man die Feldstärke als Realteil einer komplexen Funktion schreibt.
Dieses Integral ist leicht auszuwerten und ergibt
|
(2) |
|
(3) |
Wegen
folgt:
Wir gehen zurück zum Realteil und erhalten:
also das gleiche Ergebnis wie oben. Die Intensität ist proportional
, gemittelt über die Zeit . Da allgemein
folgt in unserem Beispiel
Wegen
kann man dieses auch schreiben als:
Die Erweiterung auf den Doppelspalt ist nun denkbar einfach, man muß
die Integration nur über beide Spalte erstrecken:
|
(4) |
Die Integration wird exakt wie beim Einzelspalt durchgeführt,
nur mit etwas mehr Schreibarbeit. Das Ergebnis ist:
mit
und
.
b) Skizze:
Aufgabe 3: (Bonusaufgabe) (4 Punkte)
Die Beugung an einer kreisförmigen Öffnung ergibt ein System
konzentrischer Maxima und Minima. Nach Vorlesung erscheint das erste
Minimum unter dem Winkel
, wobei
der Durchmesser der Öffnung ist. Daher folgt für den Radius
des Minimums auf der Netzhaut
mit
. Einsetzen der Zahlenwerte:
. Setzt man eine mittlere Wellenlänge von
ein, so folgt
und für den Durchmesser
.
Aufgabe 4: (Bonusaufgabe) (4 Punkte)
Wegen
und ,
folgt
.
Harm Fesefeldt
2007-08-24