Lösungen zur Übung Nr.4
Abgabetermin: Montag, d. 23. Mai 2005
Aufgabe 1: (5 Punkte)
Wir teilen den Spalt in Teile auf, dann können wir für die Teilwelle vom Ort
schreiben (siehe Abbildung 1):
Abbildung 1: Zur Interferenz am Spalt
Berücksichtigt man die Interferenz aller Spaltelemente, so folgt
Das konjugiert Komplexe hiervon ist
Für die Wahrscheinlichkeitsdichte erhalten wir:
Mit
kann das umgeformt werden auf
Minima (Nullstellen) erhalten wir für
Für werden Zähler und Nenner Null, der Grenzwert geht bekanntlich gegen und
ergibt das Hauptmaximum. Der Abstand des ersten Minimums vom Hauptmaximum ist dann
Aufgabe 2: (8 Punkte)
a) Für erhalten wir die beiden Gleichungen
mit den Lösungen
mit
und
.
Die Randbedingung
erzwingt und
ergibt die Gleichung
Aus der dritten Bedingung
erhalten wir eine zweite Gleichung
Weitere Randbedingungen sind nicht vorhanden. Wir haben also lediglich zwei Gleichungen mit 3 Unbekannten
, und . Daher ist jeder Wert von möglich.
b) Für erhalten wir
mit
und
. Die Lösungen sind
Wieder muss sein. Im Gegensatz zu Teil a) kann man hier sofort setzen, da
sonst nicht normierbar ist. Wie erhalten also
Die weiteren Randbedingungen
und
führen auf
Hieraus folgt:
Setzen wir und
, so ist
Das ist offensichtlich die Gleichung eines Kreis mit Radius . In einer Skizze mit Achsen und
tragen wir die Gleichungen
und
auf.
Da nur Werte und in Frage kommen, erhält man in der Skizze von
Abbildung 2 also lediglich 3 erlaubte Energiewerte.
Abbildung 2:
Konstruktionsskizze zur Bestimmung der erlaubten Energiewerte
c) Wenn wird, gibt es keine Schnittpunkte mehr für und . Damit
überhaupt diskrete Energiewerte auftreten, muß also
oder
sein. Aus der Heisenbergschen Unschärferelation können wir eine ähnliche Beziehung
für die Unschärfe der kinetische Energie und des Ortes abschätzen
In der Literatur findet man gelegentlich Interpretationsversuche zu dieser Ähnlichkeit,
die mir allerdings nicht besonders einleuchtend erscheinen. Tatsache ist jedoch, das
für das Maximum der Aufenthaltswahrscheinlichkeit im Potential liegen
müsste, und damit stetige Randbedingungen nicht mehr erfüllt werden können
(siehe Abbildung 3 für den Fall
).
Abbildung 3:
Die erste Wellenfunktion für das minimale Potential
d) Die Aufenthaltswahrscheinlichkeiten sind
Abbildung 4:
Skizze der ersten drei Wellenfunktionen
Wer hier auch noch die Normierungskonstanten ausrechnet, kriegt einen Extrapunkt.
Aufgabe 3: (7 Punkte)
a) Wir rechnen rückwärts. Mit
folgt:
oder
Vergleich mit
liefert:
Mit
kann man auch schreiben
b) An der vorherigen Formel sieht man, daß auch in den Eigenfunktionen vorkommt,
nämlich im Index . Die ersten drei Eigenfunktionen sind:
hat keine Nullstelle, hat eine Nullstelle bei ,
hat 2 Nullstellen bei
.
c) Es ist
da der Integrand eine symmetrisch ungerade Funktion ist.
d) Zur weiteren Berechnung der Erwartungswerte müssen wir zunächst die Normierungen
und bestimmen. Für die auftretenden bestimmten Integrale verwenden
wir Integraltafeln (siehe z.B. Bronstein - Semendjajew). Wegen
folgt
und
. Die Erwartungswerte sind dann
Wir erhalten also die klassischen Beziehungen
Man sieht insbesondere noch mal, daß und die Gesamtenergien des Teilchens sind,
also Summe aus kinetischer und potentieller Energie.
Harm Fesefeldt
2005-05-24